Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Pflanzenextrakte. Die stark duftenden Essenzen werden bis auf wenige Ausnahmen immer verdünnt eingesetzt, sowohl in der Körper- und Aromapflege, als auch in der Aromaküche! Die "himmlischen Essenzen" wie die ätherischen Öle auch gerne genannt werden, sind leicht flüchtige Stoffe, welche die fettlöslichen Inhaltsstoffe der Ursprungspflanzen enthalten.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ätherische Öle zu gewinnen: Die Wasserdampfdestillation ist die häufigste Gewinnungsmethode ätherischer Öle. Dabei wird das zerkleinerte Pflanzenmaterial von Wasserdampf durchdrungen und so die Duftmoleküle mit dem Wasserdampf "mitgerissen". Lässt man dieses Gemisch kondensieren, so trennt sich Wasser (Hydrolat) und ätherisches Öl. Mehr zur Wasserdampfdestillation. Kräuteröle wie Salbeiöl, Rosmarinöl, Basilikumöl, Lorbeeröl werden mittels Wasserdampfdestillation gewonnen.
Die ätherischen Öle von Zitrusfrüchten hingegen werden durch Pressung der Schalen gewonnen, um die fruchtige Frische der Früchte einzufangen. Hier ist besonders auf BIO-Qualität zu achten, da Spritzmittel und Pestizide insbesondere bei der Pressung leicht über die Schale ins ätherische Öl gelangen können. Bei Zitrusfrüchten also immer auf Bio-Produkte verwenden!
Eine weitere Möglichkeit, die duftenden Essenzen aus der Pflanze zu bekommen ist die Extraktion. Dabei unterscheiden wir die Extraktion mit Lösungsmitteln (Hexan, Alkohol, u.a.) sowie die Hochdruck-Extraktion mit Kohlensäure, die sog. CO2-Extraktion. Die Extraktion mit CO2 ist ein hochmodernes, sehr schonendes Verfahren und besonders vollständige, naturreine Extrakte zu erhalten. Ätherische Öle aus CO2-Gewinnung eignen sich neben den bio-Ölen besonders gut für die Aromaküche. Mehr zur Kohlendioxidextraktion.
Ätherische Öle können zur Verfeinerung von Speisen und Getränken verwendet werden. Doch sie sollen keinesfalls als "Ersatz" für frische Kräuter gelten. Sind frische Kräuter in guter Qualität zur Verfügung - wunderbar! Nichts geht über frische Bio-Kräuter! Doch nicht immer sind frische Kräuter zur Hand, auch haben wir nicht die Möglichkeit, alles im Garten, auf dem Balkon oder im Kräutertöpfchen zu züchten - und hier dürfen wir auf die vielfältigen Duftnoten der ätherischen Öle zurückgreifen, denn Sie sind immer verfügbar, sehr platzsparend und enorm stark in ihrer Würzkraft! Bereits ein einziger Tropfen genügt, um Ihr Pesto, Ihr Fleisch oder Ihr Gemüse zu Aromatisieren! Durch die vielfältigen Möglichkeiten, die ätherische Öle bieten, sind Ihnen in der Küche keinerlei Grenzen gesetzt! Sie können Ihrer Kreativität freien Lauf lassen! Einige Ideen und Anregungen finde Sie bei den Aroma-Rezepten.
Wie bereits erwähnt, sind naturreine ätherische Öle hochkonzentrierte Essenzen. In einem einzigen Tropfen steckt die Würzkraft von einer großen Hand voll Kräuter! Da ist es wichtig, die ätherischen Öle richtig zu dosieren, denn bereits 1 Tropfen zu viel kann eine ganze Speise ungenießbar machen.
Gerade für Anfänger gilt: lieber erst mit geringeren Dosierungen anfangen und nachwürzen.
Ätherische Öle werden nie direkt in die Speise gegeben, da oftmals 1 Tropfen zu viel ist und bei sehr dünnflüssigen Ölen unter Umständen auch mehr aus dem Tropfer kommen kann. Es empfiehlt sich die Zubereitung von Würzsalzen oder Würzölen!
Würzöl Basilikum: 50 ml hochwertiges Speiseöl 5 Tr. ätherisches Basilikumöl
Zusammenmischen und kurz schütteln. Von dieser Mischung können Sie ca. 1/2 - 1 Teelöffel zur Aromatisierung von Salat, Pasta, Fleisch, Gemüse usw. verwenden. Bei dieser Mischung lässt sich auch die Dosierung leichter einschätzen. Dieses Würzöl eignet sich auch zum Dippen mit frischem Brot.
Würzsalz Dill: 30 g Meersalz naturfein 5 Tr. Dillöl
Ätherisches Dillöl in Meersalz tropfen, gut durchmischen. Von dieser Mischung reicht bereits eine kleine Prise zur Verfeinerung von Gurkensalat, Gemüse, u.a.
Ätherische Öle enthalten die fettlöslichen Inhaltsstoffe der Pflanze. Ätherisches Öl mischt sich also nicht mit Wasser. Aus diesem Grund ist es notwendig, die ätherischen Öle immer zu emulgieren, also aufzulösen, damit nicht einzelne Tropfen eines ätherischen Öls an der Oberfläche "schwimmen".
Zum Emulgieren ätherischer Öle eignen sich fette Pflanzenöle, Sahne, Saure Sahne, Zucker, Salz, Honig u.a. Nehmen Sie also einen dieser Grundstoffe, passend zu Ihrer Speise oder Ihrem Getränk, und geben vorerst nur einen einzigen Tropfen ätherisches Öl bspw. 1 Tropfen Vanilleöl in 1 Teelöffel Zucker. Diesen "aromatisierten" Teelöffel Zucker können Sie dann Ihrer Topfencreme beimengen und abschmecken, ob das Aroma intensiv genug ist.
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